Emil-Janshen-Stiftung

Die Emil-Janshen-Stiftung hilft auch heute noch Bedürftigen

Ein Herz für die Armen hatte der Bauer und Gemeindevorsteher Emil Janshen aus Iffens. Als er 1933 starb, hinterließ er nicht nur ein bedeutendes Vermögen, sondern auch ein Testament, das besagte, die Gemeinde Stollhamm solle als Vermächtnis 10.000 Goldmark erhalten. Ferner bestimmte er, die Zinsen dieses Kapitals für Arme und Hilfsbedürftige in der Gemeinde zu verwenden. Allerdings wurde die Auszahlung nicht gleich fällig, sondern erst nach dem Tode seiner Ehefrau, der der Nießbrauch des gesamten Erbes zugedacht war. Als auch Frau Adele Janshen 1949 verstarb, erhielt die Gemeinde das Vermächtnis ausgezahlt.

Die Gemeinde Stollhamm legte nun das Geld gut an und den ersten Jahren erwuchsen daraus jährlich etwa 300 DM Zinsen. In dieser Zeit des allgemeinen Mangels waren Bedürftige leicht zu finden, denen im Sinne des Erblassers geholfen werden konnte. Zunächst erhielten 30 Personen jeweils 10 DM Feuerungsbeihilfe, für die sie bei den örtlichen Brennstoffhändlern Heizmaterial kaufen konnten. Ab 1959 standen etwa 700 DM jährlich zur Auszahlung zur Verfügung.

 

Ein Kuratorium verteilt die Mittel

Als nach der Gebietsreform die Gemeinde Butjadingen Verwalterin der Stiftung wurde, fiel es schwer, die Mittel zur Auszahlung zu bringen. Dadurch, dass über viele Jahre keine Mittel zur Auszahlung gelangten, wuchs das Kapital auf über 20.000 DM an. Im Jahre 1993 bemühten sich die damaligen Stollhammer Ratsmitglieder um eine Neuorganisation. Das derzeitige Vermögen beläuft sich auf ca. 20.000 Euro.

Nach wie vor ist die Gemeinde Verwalterin der Stiftung, aber die Verteilung der Mittel hat jetzt ein eigens dafür gebildetes Kuratorium übernommen. Ihm gehören die jeweiligen Ratsmitglieder aus dem Bereich der alten Gemeinde Stollhamm, der Pastor, der Schulleiter und der Vorsitzende des Bürgervereins an. Ebenfalls dabei ist der Leiter des Sozialamtes der Gemeinde Butjadingen.

Aus den anfallenden Zinsen wird alljährlich die Hälfte als Inflationsausgleich dem Kapital zugeführt. Die andere Hälfte, zur Zeit etwa 400 Euro, kann im Sinne des Stifters ausgegeben werden. Diese Mittel werden heute wieder wie früher für einzelne Personen im Gebiet der alten Gemeinde Stollhamm in Form von Lebensmittel und Bargeld verwendet. Wenn damit auch wirklich bestehender Mangel dauerhaft nicht gelindert werden kann, so sind diese Gaben gerade zu Weihnachten doch sehr willkommen.

 

Spenden sind willkommen

Die Mitglieder des Kuratoriums wissen durchaus, dass eigentlich mehr Geld nötig wäre, um noch wirksamer helfen zu können. Deshalb ergänzte man nun die Satzung so, dass die Stiftung als Gemeinnützig anerkannt wurde. Fortan konnten Geldbeträge in die Stiftung einfließen, um damit das Kapital zu erhöhen.

Wenn es heute auch wirkliche Not nicht mehr geben dürfte, da es in Deutschland ein umfassendes und wirkungsvolles Sozialhilfegesetz gibt, so kann man doch davon ausgehen, dass auch in dieser Gemeinde viele, insbesondere ältere Menschen in sehr bescheidenen Verhältnissen leben müssen. Auf Grund ihrer Lebenslage haben sie oft keinen rechtlich gesicherten Anspruch auf Sozialhilfe. Es kommt aber auch vor, dass manche aus ganz persönlichen Gründen öffentliche Mittel gar nicht in Anspruch nehmen wollen, obwohl strenggenommen ein Sozialhilfeanspruch bestände.

Gerade in diesen Fällen will die Emil-Janshen-Stiftung helfen. Da man nun niemanden ins Portemonnaie schauen kann, ist es für die Mitglieder des Kuratoriums oft schwierig, einen berechtigten Personenkreis ausfindig zu machen. Zuweilen sind sie dabei auch auf Hinweise von Bekannten angewiesen. Alle Namen und Daten werden übrigens streng vertraulich behandelt. Gleiches gilt, wenn jemand die Stiftung mit einer Spende unterstützen möchten.

Dabei sind kleine Summen ebenso willkommen, wie größere. Jeder Spender sollte das Bewusstsein haben, dass mit seinem Beitrag in der nächsten Umgebung ein wenig Not gelindert und viel Freude verbreitet wird. Er unterstützt auch zugleich das Andenken an Emil Janshen, dem als letzten Gemeindevorsteher der Gemeinde Stollhamm das Wohlergehen der Armen so sehr am Herzen lag.

 

Wer war Emil Janshen?

Emil Janshen wurde 1867 auf dem Hof Osterhausen bei Iffens als zweiter Sohn des wohlhabenden Bauern Syasse Johann Janshen geboren. Nach der Eheschließung 1890 mit Adele von Münster, Deichhof, bezog er die kurz zuvor von ihm gekaufte Öltermann'sche Hofstelle in Iffens (heute Familie Heins).

Er war ein vielseitig interessierter und umtriebiger Mann. In seiner Landwirtschaft pflegte er besonders die Vieh- und Pferdezucht, hielt sich aber auch zur Erbauung auf seiner breiten Graft ein Schwanenpaar und erfreute sich an deren Nachzucht.

Bereits im Jahre 1898 kaufte er sich einen eigenen Fotoapparat und machte damit viele Aufnahmen in der unmittelbaren und weiteren Umgebung, die heute bei den Heimatkundlern besonderes Interesse finden. Über 100 Glasplatten mit den Negativen sind davon noch erhalten. Emil Janshen besaß damit sicherlich einen der ersten privaten Fotoapparate in der hiesigen Gegend.

Da er auch an öffentlichen Dingen starkes Interesse hatte, nahm er mit der Zeit zahlreiche Ehrenämter wahr. So wurde er bereits 1900 Beigeordneter der Gemeinde Stollhamm und war von 1923 bis kurz vor seinem Tode im Juli 1933 ihr letzter Gemeindevorsteher. Inzwischen hatte er die Landwirtschaft aufgegeben und im Dorf sein geräumiges Anwesen bezogen. Von hier aus leitete er auch seine Dienstgeschäfte.

 

 

Satzung und Geschäftsgrundlage

 

Ein Beitrag von Hans-Rudolf Mengers


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